Den vielleicht größten optischen Erfolg hatte das IYA noch am 31. Dezember erreicht: Die Titelseite der Ruhr-Nachrichten dominierte eine 27 cm hohe Karikatur, die das Astronomiejahr ziemlich clever politisch interpretierte (mit z.B. dem Wahlplaneten Urnus, dem Andrea-[Ypsilanti-]Nebel als Spiralgalaxie oder dem EU-Logo als Sternhaufen), und die vermutlich größte Reichweite erzielte ein Vorstandsmitglied des nationalen Komitees kurz nach Mitternacht in der Sylvestersendung des ZDF kurz nach Mitternacht. Seither laufen die echten Aktionen des IYA rund um den Globus (in Irland war man ja schon zur Wintersonnenwende aktiv gewesen) - und aus dem indischen Ahmedabad werden bereits 500 Besucher einer Sonnenbeobachtungsparty gemeldet. Noch mal der Hinweis: Wer möchte, kann in der Nacht 6./7. Januar den US-Kick-Off live im Web verfolgen, ab 4:45 MEZ ...
Bei den internationalen Online-Projekten zum IYA ist das Bild gemischt: Beim Cosmic Diary wird um die Wette gebloggt, bei 365 Days of Astronomy sind die ersten beiden Podcasts online, die Webseite der 100 Hours of Astronomy wurde gerelauncht (und ab dem 8.1. können Starparties angemeldet werden), die AAVSO läd zur Beobachtung von Epsilon Aurigae ein, und Nature hat eine größere Artikel-Package zum IYA frei verfügbar gemacht. Aber die Webseiten zum Galileoscope und zum Portal to the Universe, zwei Prestigeprojekten des IYA, führen weiterhin ins Leere - und dieses Blog hat erfahren, dass das Portal nun erst am 1. April online gehen soll.
Das Medienecho in Deutschland auf den Beginn des IYA manifestiert sich u.a. in Interviews mit dem SPoC M. Geffert (abgedrehtes Intro ...) und M. Steinmetz (Radioclip) und G. Schönherr vom AIP, während die lokalen Aktivitäten in Nürnberg, Göttingen und Stuttgart thematisiert werden. Bei Welt der Physik lockt das IYA jetzt auf der Frontpage (und es gibt Karten für den deutschen Kickoff zu gewinnen), es gibt einen IYA-Flyer für Berlin & Brandenburg, und der DLF reformiert anlässlich des IYA die "Sternzeit"-Serie. SPIEGEL Online und AstroNews enttäuschen indes: Hier ist das IYA nur die Übernahme einer AFP-Meldung bzw. einen Mini-Artikel wert; Hinweise auf die zahlreichen konkreten Aktivitäten in Deutschland fehlen.
Aus dem Ausland - das englischsprachige Medienbild wird automatisch erfasst - liegen bisher die meisten Berichte aus Indien (Bilder einer Starparty zu Sylvester, ein Vorbericht und weitere Pläne), Neuseeland und Australien (mehr und mehr) vor. In den USA wird voreilig auf das - noch eine Weile überhaupt nicht verfügbare! - Galileoscope hingewiesen, und wir erfahren von einer seltenen Tagung, bei der Darwin (200. Geburtstag, 150 Jahre "Origin of Species" 2009) tangential auf die Astronomie trifft. Aber viele blicken noch nicht durch, was da auf sie zukommt, zahlreichen lokalen Vorberichten zum Trotz ...
Bezug genommen auf das IYA wurde auch in Schottland und dem Iran, und allgemeine Vorschauen mit wenig Details boten StarDate, APOD, AstroEngine und unzählige andere Blogs, auf deren Verlinkung aus Redundanzgründen verzichtet werden kann. Ein Kommentar aus Kanada zählt das IYA zu den wenigen Lichtblicken 2009, ein irischer Artikel stellt ihm andere runde Jahrestage gegenüber, ein deutscher Reporter hadert mit der Rechtschreibung des Sternbilds "Kasjopaja" - und ein US-Kollege von rechts außen hat den Lichtverschmutzungsartikel aus dem o.g. Nature-Paket in einen völlig falschen Hals bekommen. Ausgeglichen wird diese Hetze aber durch detaillierte Artikel anderswo zu den konkreten Folgen und besten Gegenmaßnahmen zu diesem Umweltproblem - aber es ist immerhin eine Erkenntnis, dass die Win-Win-Situation der letzteren nicht von allen Zeitgenossen sogleich begriffen wird.
Freitag, 2. Januar 2009
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