Veranstaltungen gab es ungezählte, die Amateurastronomen der Welt waren gut motiviert, und die "Kundschaft" freute sich, wenn sie auf zugängliche Teleskope stieß - aber wieviele es weltweit wohl gewesen sind, die in den "100 Hours of Astronomy" einen (und vielleicht gar den ersten :-) Blick durch ein astronomisches Fernrohr werfen konnten, das ist noch unklar. Zumal - überraschend und enttäuschend - ein paralleles astronomisches "Grundrauschen" gerade in den großen überregionalen und globalen Medien aller Art (und selbst den vermeintlichen Alternativen Blogosphäre und Twittersphäre) weitgehend ausgeblieben ist, einer Flut von Pressemitteilungen im Vorfeld zum Trotz: Wer nicht zufällig über Sidewalk-Astronomen stolperte, hatte am ehesten noch aus irgendeiner Lokalzeitung von den 100 Stunden erfahren. Und auch nur dort, so scheint es, war hernach etwas vom tatsächlichen Geschehen - der größten koordinierten wissenschaftlichen Outreach-Aktion aller Zeiten womöglich? - zu erfahren, dessen systematische Auswertung gerade erst begonnen hat. Eine profunde Blamage der etablierten Medien, die eine große Chance verpasst haben. Auf der Homepage des Projekts - die während der 100 Stunden teilweise fast zusammenbrach, dies nun wiederum ein Zeichen für großen Zuspruch für die Aktion! - entstehen nun zahlreiche Bilder-Galerien von Events, zumeist den zentralen Starparties, die überwiegend im Zeichen von Mond und Saturn standen.
100-Stunden-Berichte aus einzelnen Ländern oder Städten gibt es aus Deutschland aus/bei Bonn, wo etwa 500 Besucher an einem halben Dutzend Events teilnahmen, darunter einer Starparty in St. Augustin, die auch im Cosmic Diary (beworben vom 100HA-Twitter-Meister), dem AstroTreff und einer Lokalzeitung (nebst Bilderstrecke) Niederschlag fanden, einem TdoT mit weiterer Starparty und einer Führung auf dem Planetenlehrpfad, sowie Berlin, München (noch ein und noch ein Bericht), Gerchsheim, Kirchhain, Fintel, Neumarkt und Hamburg (mehr). Die Auswertung des Astronomietages, der in die 100 Hours integriert war, läuft noch. • Aus der Schweiz gibt's was aus Zürich und aus Österreich Berichte aus Wien (wo eine Menge los war) und Umgebung (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr). • Außerdem Meldungen aus UK, Brasilien, Indien (über 2000 auf einer Starparty und heftiger Einsatz des Jantar Mantar, was auch von Medieninteresse war), Indonesien (mehr, auch vom SunDay), dem Libanon, Kanada, den USA (mehr, mehr, mehr, mehr, mehr und mehr), Australien (mehr, mehr, mehr, mehr und mehr). • Und aus Neuseeland, das bereits eine vorbildliche Dokumentation vorgelegt hat (mehr, mehr und mehr Berichte).
Mehrere Webcast-Aktionen waren ebenfalls Bestandteil der 100 Hours gewesen, neben der bereits letztes Mal beschriebenen am Eröffnungstag eine 24-Stunden-Livesendung von zahlreichen Profisternwarten und jede Menge Amateur-Webcasts, die teils rechts chaotisch daherkamen und von denen man zeitweise etliche gleichzeitig verfolgen konnte. Ein paar Screenshots aus der Nacht 4./5. April: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 - originelle Ansätze waren erkennbar, ein bisschen Planung & Koordination hätten dem Ganzen aber gutgetan. • Diese hatte es dafür reichlich bei dem Profi-Webcast vom 3.-4. April gegeben, über dessen holprigen Beginn schon berichtet wurde. Später lief er fast pannenfrei (weitere Screenshots: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13 und 14), und alle einzelnen Schalten können hier abgerufen werden, nebst Hintergrundinfos zu den einzelnen Sternwarten. Am Ende war man mehr als froh, dass es geschafft war, ein paar Blicke hinter die Kulissen der auch hier, hier und hier diskutierten Aktion. Viele nutzten die Gelegenheit, um neue Bilder zu präsentieren, so Fermi (Kommentar), Spitzer (mehr, mehr), GALEX, Hubble (mehr, mehr), Newton (mehr), Chandra (mehr und mehr - The Simpsons vs. Addams Family ... :-) und die ESO. Die Wagenrad-Galaxie (mehr) war allerdings alt. • Von den Remote-Observatorien als Beispiel dieser Screenshot aus Italien.
Regionale IYA-Berichte jenseits der 100 Stunden gibt es aus Deutschland von der Gasometer-Ausstellung in Oberhausen (ein Video erklärt die Entstehung des 25-m-Mondes) und aus Köln (die andere große IYA-Ausstellung, die mehr die Kunst betont) sowie von der TWAN-Wanderausstellung (mit Bildern eines Gastspiels im Februar in Berlin). • Im Ausland dominiert weiter die Galilei-Ausstellung in Philadelphia (ein paar unsortierte Fotos); auch eine TV-Doku (mehr, mehr und mehr) wirft ihre Schatten voraus. Außerdem werden Astronomen als Fotomotive benötigt, und in Hawaii könnte das IYA die Pseudo-Konflikte Astronomie/Kultur lindern helfen. Über die andere Galilei-Ausstellung in Florenz wird sogar in Malaysia berichtet. Im UK wird die 1. MoonWatchWeek als Erfolg verbucht, und in Edinburgh lockt das Science Festival. • Weitere Berichte aus Österreich, Kanada (wo die Briefmarken weiter für Schlagzeilen sorgen sowie ein IMAX-Film), Chile, Belgien (mehr) und Taiwan.
Allgemeine Nachrichten von IYA-Relevanz gibt es auch noch einige: Soeben ist z.B. ein Video erschienen, das den extrem schnellen Zusammenbau des Galileoscope erklärt (für das kürzlich der AstroShop in die Rolle des deutschen Generalimporteurs geschlüpft ist; Auslieferung ab Ende Mai, Stückpreis ca. 20 Euro). Wer lieber eine Stunde bastelt, der kann schon jetzt das "Baumarkt-Teleskop" ordern - bei dem die Rohre tatsächlich aus einem solchen Markt besorgt werden und nur die Optik geliefert wird. • Schon mal rot im Kalender anstreichen sollte man sich den 24. April, an dem eine weltweite Aktion zur Bestimmung des Erddurchmessers anhand klassischer Methoden geplant ist. • Die "Wirkung" der Earth Hour verdeutlichen große Bilder ausgewählter Bauwerke - das mag zwar gut aussehen, aber rundherum blieb es, wie die Bilder auch belegen, meistens hell. • In Nature wurden soeben die wissenschaftlichen Ergebnisse der BLAST-Ballonflüge veröffentlicht: Dieses Unterfangen beleuchtet bekanntlich ein zum IYA-Projekt gewordener Dokumentarfilm, der nun doch auf DVD herauskommen wird und z.B. hier besprochen wird. • Eine Ansprache eines IYA-Funktionärs bei einer Buchpräsentation. • Die Kapitel des deutschen IYA-Jahresprogramms erscheinen nun auch auf der Webseite von Klett. • IYA-Zentralen-Updates vom 3. April. • Und ein Bericht von einem Science Festival in San Diego, das nach einer Quelle bis zu 100'000 Besucher angelockt hat!
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