Sonntag, 28. März 2010

Das IYA hier & anderswo: Eine Bilanz der Bilanzen

Das International Year of Astronomy hat hunderte Millionen in der Welt und mindestens eine, wenn nicht zwei Millionen in Deutschland in der einen oder anderen Weise berührt, Amateurastronomen spielten dabei allerorten Schlüsselrollen, und neu entstandene Netzwerke sind das zentrale Vermächtnis: So lässt sich, ein Vierteljahr danach, das "Ergebnis" zusammenfassen, das wurde gestern auf dem wohl letzten deutschen Spezial-Meeting zum IYA deutlich. Zahlreiche der wichtigsten deutschen "Akteure" waren gekommen, vielleicht sogar die Mehrheit, und C. Scorza berichtete auch gleich noch von der Tagung CAP 2010 letzte Woche in Südafrika, wo IYA-Aktivisten aus gleich 45 Ländern ein Resumee gezogen und - natürlich - gefordert hatten, dass der Impuls erhalten bleiben müsse. Rund 70% der IYA-Arbeit weltweit hätten Amateurastronomen vollbracht, berichtete Scorza von der Tagung (5 ganz unterschiedliche Impressionen von dort auch hier, hier, hier, hier und hier; die diversen Konferenzbeiträge werden später noch online gestellt), und auch in Deutschland wäre ohne sie wenig gelaufen.

Geballte Impressionen - mit unvermeidlichem NRW-Bias - sind z.B. über diese Webseite zu finden, die sämtliche IYA-Bilder und -Berichte dieses Bloggers jenseits der Postings hier verlinkt. Der - wie auch andere Sprecher auf der Tagung - bei der Zusammenstellung der Highlights von 2009 ins Staunen kam, wie viel da insgesamt gelaufen ist, trotz des viel beklagten de-facto-Boykotts des IYA durch die Bundesregierung und weitgehender Ignoranz durch die "großen" Medien. (Dagegen gab es viel Lob für manche Lokalpresse, die bereitwillig über die IYA-Aktionen berichtete.) Die Metropolregion Nürnberg hat ihre Erfolge bereits in einer beeindruckenden 88-Seiten-Broschüre dokumentiert, und auch das nationale IYA-Komitee wird in ein paar Wochen mit einer ähnlichen Schrift zumindest etliche Facetten des schier unüberschaubaren Ganzen präsentieren. Auch der Blogger konnte bei dem Meeting noch von manch 'Übersehenem' erfahren, z.B. einem Astro-Wettbewerb für bayerische Schulen, der einige Kreativität entfacht und auch guten Erfolg beim Einwerben von Sponsoren hatte. (Und gerade gab's auch in Kanada den Gewinner eines IYA-Schulwettbewerbs.)Das IYA-Hauptquartier in Garching ist dem Vernehmen nach noch bis Jahresende finanziert und setzt auch weiterhin einen Update nach dem anderen in die Welt, mit in der Regel wöchentlichen Zusammenfassungen, so vom 26., 12. und 5. März (die Ausgabe vom 19. März scheint nirgends archiviert zu sein) und 26. Februar. Die Astronomie und ihre öffentliche Präsenz entwickeln sich derweil munter weiter - gerade kam z.B. ein AP-Bericht aus dem Gaza-Streifen über einen dortigen Astro-Aktivisten! Dieses Blog wird in Zukunft vor allem solche Trends aus aller Welt berichten - und das IYA und sein Vermächtnis sollen auch auf der Tagung der Astronomischen Gesellschaft im September in Bonn eine Rolle spielen.