Der Vorschlag, das Jahr 2015 zum Weltjahr des Lichts auszurufen (was auch eine relevante astronomische Komponente hätte), hat im November die erste bedeutende Unterstützung erfahren: Die International Union of Pure and Applied Physics hat auf ihrer Hauptversammlung eine Resolution verabschiedet, die die Ziele des Licht-Jahrs - "that encompass science, education, outreach, and [...] aims to promote physics education and improve the quality of life of citizens in the developing world" - "stark unterstützt". Bis zur Aufnahme in die Liste der International Years of ... ist es aber noch ein weiter Weg. Immerhin gibt's schon eine kleine Webseite bei der EPS, eine 12-seitige Projektbeschreibung (in der auch Astronomen mitspielen) und eine Pressemitteilung dazu; berichtet wurde z.B. hier, hier, hier und hier - und die Idee erscheint bereits in diesem APS Newsletter vor zwei Jahren.
Erinnerungen an das IYA 2009 tauchen derweil immer noch in zahlreichen Zusammenhängen auf: auf der CAP 2010 (Vorträge jetzt online), in der Vita einer Astronomin aus Benin, einem Foto-Projekt in Italien, einem Interview mit einem Amateurastronomen in Deutschland, einem Dark-Sky-Projekt in England (mehr, mehr), einer Tagung über astronomische Bildung in Frankreich, einem Vortrag über Public Science, der Bilanz des Global Astronomy Month 2011 und Artikeln über das Internationale Jahr der Chemie, das Galileoscope, Ron Paul und Gedenkmünzen(!) und 1000 Sendungen "365 Days of Astronomy". • In Sachen 2012 zu erwähnen ein Blackout bei der Welt, die auch nach 25 Jahren noch nicht kapiert hat, dass das schäbige vermeintliche Giotto-Bild in Wirklichkeit eine Halley-Aufnahme von 1910 ist, die seinerzeit ein depperter Agenturfotograf während einer Giotto-TV-Sendung vom Bildschirm abfotografierte. Wie dieser Blogger schon 1986 recherchiert hatte ...
Zur "öffentlichen Astronomie" im Allgemeinen ein Paper über falsche Monde zu Weihnachten (Material und Artikel hier und hier sowie verwandt diese Sammlung), 3D-Sound für Planetarien, Zoff in Mainz, London, Colombo und Toronto, theSkyNet (auch hier und hier erwähnt sowie ein Grundsatzartikel über Crowdsourcing & Science), Papers zu PIRATE (a new remotely-operable telescope facility for use in research and education; es gibt auch GLORIA) und Astro-Interesse in Indien, ein gestohlender Saturn (mehr), ein Comic zum SKA und das komplette erste Stargazing Live im Web - die 2. Auflage gibt's diesen Monat. • Der erste europäische SpaceTweetup hat ein enormes Echo zumindest 'in der Szene' hinterlassen (und es gab bereits einen 2.): Berichte zu NASA-Tweetups zu MSL (frontpage news!) und NPP (Bilder) sowie Tweetups allgemein als Methode, NASA & die Social Media und Twitter für den Astro-Outreach.
Jede Menge Interesse an Lichtverschmutzung und Dark-Sky-Initiativen ist in den Medien zu verspüren, wo die New York Times "Dark Sky" zu einem Word that defined 2011 erhoben hat, das DB-Magazin einen exzellenten Artikel brachte, man dunklen Himmel in Arizona für 'an asset' hält (s.a. diese Initiative) und in Großbritannien eine Satire darüber schreibt: ein Press Release zu 'Dark Sky Discovery' daselbst, konfuse Zahlen zur Frage, ob weniger Licht weniger Verbrechen zur Folge hat oder nicht, Hoffnungen auf den ersten Sternenpark Deutschlands, Europas 1st Int'l Dark Sky Reserve Exmoor, die 4th Int'l Dark Sky Community Homer Glen, ein Int'l Dark Sky Park in Ohio (hier und hier erwähnt), ein Gerücht über die Beleuchtung von Stonehenge (offenbar unzutreffend), Lichtverschmutzung und die Orientierung nachtaktiver Tiere (mehr), Freude über einen Stromausfall - und ein bizarres Paper über die Stadtbeleuchtung auf Exoplaneten (dazu auch ein Press Release und Artikel hier und hier) ...
Ansonsten noch großes Palaver über den Stand der Volksastronomie in Deutschland, die Ausstellung 'Beyond Planet Earth' in New York, zehn Jahre Astronomy Education Review, ein Interview mit Magda Stavinschi, ein ISS-Wettbewerb (auch hier und hier), wie man ein Science Cafe organisiert, das Haus der Astronomie in Heidelberg, astronomische Spektren als Wand-Kunst, wie man den LHC ins Planetarium bringt (ein Video dazu), Portraits der PopScience-Stars Bill Nye und Brian Cox, ein weltraumlastiges Commercial für Twitter, warum das neuen Korn-Album "Path of Totality" heißt, der Kult um den Science Citation Index, die angebliche fünfte Phase der Wissenschaftskommunikation, freie Lehrmittel im Web, die doofen Massenmedien (wer diese Snooki ist) und die Rolle des Wissenschaftsjournalismus (und wer das kontrollieren darf).
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen