- Entscheidend für das Aha-Erlebnis ist das eigene Erfahren des astronomischen Messweges: So lässt sich in drei sehr klassischen Schritten die Entfernung des Mondes bestimmen.
- Mit Eratosthenes beschafft man sich den Erddurchmesser (entweder aus der Literatur oder durch Wiederholung der Methode selbst).
- Durch Messung des Erdkernschattendurchmessers bei einer Mondfinsternis erhält man (paralleles Sonnenlicht angenommen) den relativen und damit auch absoluten Monddurchmesser.
- Durch Winkelmessung des Vollmondes (mittels einer Reißzwecke und eines Fadens als Billig-Jakobsstab) plus Strahlensatz folgt die absolute Monddistanz.
Allein die Erkenntnis, das Eratosthenes bereits vor über 2200 Jahren zu seiner Leistung fähig war, führt auch bei Physik-fernen Schülern zu einigem Staunen. - Mit Eratosthenes beschafft man sich den Erddurchmesser (entweder aus der Literatur oder durch Wiederholung der Methode selbst).
- Erheblich mehr Aufwand treibt die Astro AG des Kopernikus-Gymnasiums in Wissen, die in 9 Jahren schon zu zwei Totalen und einer Ringförmigen SoFi und zwecks Hale-Bopp in die Dolomiten gereist ist: Durch Verkauf von erzielten Bildern kann das immerhin teilweise refinanziert werden, so dass es z.B. die Türkeireise 2006 All Inclusive für 200 Euro gab.
- Dieselbe AG hat sich auch auf FHDs von Sternhaufen spezialisiert, was wiederum prägende Erlebnisse beschert. Etwas astrophysikalisches Wissen hineinsteckend, kommt z.B. bei Messier 36 ein Alter von 27 Mio. Jahren heraus - und bei M 67 gar eine Milliarde Jahre. So etwas "selnst gemessen" bekommt man in der Schule allenfalls noch beim radioaktiven Zerfall.
- Die AG repräsentiert das Konzept des "Offenen Unterrichts", der sich ausser in der ziemlich freien Gestaltung durch die Schüler (mit Orientierung an der "außerschulischen Wirklichkeit", wie das auf Didaktisch heißt) auch in umfangreicher Öffentlichkeitsarbeit niederschlägt, die alle Alterstufen von 4 bis 80+ anspricht.
- Die Digitalisierung des Plattenarchivs von Sonneberg ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass zahlreiche Himmelsaufnahmen desselben Feldes mit einem bestimmten Veränderlichen online abgerufen werden können: Die ziemlich unrunden Sternbildchen bieten sich dann für Helligkeitsschätzungen mit der Argelander-Methode an, wie das Publikum anhand des Mirasterns R Cas am eigenen Leibe ausprobieren durfte.
- ... es heute nicht mehr unbedingt hilft, auf Star Trek Bezug zu nehmen, wo ja durchaus reale astrophysikalische Konzepte eine Rolle spielen: Das kennt von heutigen Schülern durchaus nicht mehr jeder; dass
- ... zunehmend von Lehrern nach klareren Statements seitens der Fachastronomie gefragt wird, dass der Urknall wirklich stattgefunden hat (offenbar breitet sich kreationistisches Gedankengut hierzulande aus; die Tatsache, dass 2009 auch ein Darwin-Jahr ist, sollte nicht vergessen werden), und dass
- ... im Rahmen des neuen Faches "NwT" in BaWü plötzlich "viel Platz" für Astronomie im ganz normalen Schulunterricht entstanden ist - so wird es jedenfalls von einem astronomiebegeisterten Lehrer empfunden.
Auch interessant: "Explore Science" geht in die nächste Runde, diesmal mit Schwerpunkt Weltraum. Auch wenn nur Schüler aus dem Rhein-Neckar-Raum direkt mitmachen können, so soll sich doch der Besuch lohnen, hieß es auf der oben beschriebenen Veranstaltung - die übrigens in Mannheim während Explore Science mit nahezu identischer "Besetzung" und Thematik wiederholt werden soll. • Am Dienstag wird das 2. internationale Jahr des Riffs in Berlin eröffnet - zwar kein UN-Jahr wie "unser" IYA, aber immerhin eines mit einem Bundesminister als Schirmherr. • Ein Konzert über den Urknall, komponiert anhand eines Zeitschriftenartikels, möge diesem Posting ein würdiges Ende bieten.
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